Aller guten Dinge sind vier
„Das war ein furioses Turnwettkampfwochenende!“ So fasst Stützpunktleiter Hans-Joachim Dörrer die Erfolge der im LLZ Detmold betreuten Turnerinnen zusammen, die am 22. und 23. Juni in vier verschiedenen Wettkämpfen um Sieg und Punkte kämpften.
Es begann mit den Pokalwettkämpfen im weiblichen Gerätturnen, die im Rahmen des 4. NRW-Landesturnfestes am 22. Juni in Hamm stattfanden. Hier zeigten die Nachwuchsturnerinnen in den Altersklassen AK 9 und AK 10 ihr Talent. In der AK 9 siegte Lina Taudt vom TV Greven, der mit seiner Turntalentschule einen Kooperationsvertrag mit dem Detmolder DTB-Turntalentzentrum geschlossen hat und vom gemeinsamen Training profitiert. Das zeigte sich auch in der Altersklasse 10, wo mit Katelyn Anne Müller (KTV Detmold) und Helene Stenert (TVE Greven) als Erst- und Zweitplatzierte gleich zwei Detmolderinnen auf dem Siegertreppchen standen.
Höhepunkt dieses Wettkampftages war die NRW-Meisterschaft 16+, in der 13 Turnerinnen an die Geräte gingen. Zu ihnen gehörte auch Miriam Bergmann (KTV Detmold), die zusammen mit ihrer langjährigen Trainingsgefährtin Leonie Schmedthenke (TSG Rheda) den favorisierten Turnerinnen vom TZ Deutsche Sporthochschule Köln den Kampf ansagen wollte. Und das gelang auch. Denn beide Westfälinnen lieferten der späteren Siegerin einen spannenden Wettkampf, wie das nachstehende Ergebnis auf den drei ersten Plätzen zeigt: 1. Elisabeth Wagner (TZ DSHS Köln / 46,850, 2. Leonie Schmedthenke (TSG Rheda / 44,650), 3. Miriam Bergmann (KTV Detmold / 44,350). „Miri“ bewies dabei mit vier Saltosprüngen auf dem Balken und einem gestandenen Doppelsalto am Boden, dass sie den internationalen Anforderungen des Code de Pointage gewachsen ist, und freut sich nun auf das Oberliga-Finale am kommenden Samstag in Bad Oeynhausen.
Gut 300 Kilometer von Hamm entfernt kämpfte zur gleichen Zeit in Buchholz bei Hamburg die AK 9-Mannschaft der Turntalentschule Detmold in einem hochkarätigen Teilnehmerfeld um einen guten Platz unter den besten Turn-Talentschul-Mannschaften aus den 16 Landesturnverbänden des Deutschen Turner-Bundes. Und auch hier ernteten Josephin Diebel, Aliya Julie Funk, Mia Lutkova und Elisabeth Schonlau den verdienten Lohn für die harte Trainingsarbeit und freuten sich mit ihrem Trainer Michael Gruhl über einen tollen 4. Platz. „Dass uns am Schluss nur ein knapper Punkt (0,85) zum Siegertreppchen gefehlt hat“, zeigt, dass wir auch auf Bundesebene um einen Spitzenplatz mitkämpfen können“, war der Detmolder Cheftrainer mit dieser Leistung hochzufrieden. Und das umso mehr, als der Turn-Talentschulpokal in der turnerischen Nachwuchsförderung wie eine Deutsche Talentmeisterschaft zählt. Fleißigste Punktesammlerin war Mia Lutkova, die in der inoffiziellen Einzelwertung einen hervorragenden dritten Platz belegte und am Stufenbarren sogar die Höchstwertung aller 66 Teilnehmerinnen schaffte.
Am Sonntag beendete Lia Feline Mass das Turnwochenende der LLZ-Turnerinnen. Sie hatte sich als einzige Turnerin des Westfälischen Turnerbundes für den Kader-Turncup des Deutschen Turner-Bundes qualifiziert, bei dem es um die Bestenermittlung in der Altersgruppe der 11jährigen Nachwuchsturnerinnen geht. Insgesamt 24 Teilnehmerinnen hatten diese Hürde geschafft und präsentierten sich in einem spannenden Wettkampf den Kampfgerichten. Lia startete am Stufenbarren und holte sich nach einer gut durchgeturnten Übung die Sicherheit für die weiteren Geräte.
Das Glanzstück lieferte sie am Boden, wo sie für ihren Vortrag mit 17,500 Punkten die sechsbeste Wertung erhielt. Ihr Gesamtergebnis von 65,075 Punkten bedeutete einen guten 10. Platz.
Bleibt am Schluss die Feststellung, dass das Trainerteam, die Turnerinnen mit ihren Eltern sowie der Förderverein des Detmolder Turnleistungszentrums mit Zuversicht in die Zukunft blicken können. Denn sowohl Mia Lutkova als auch Lia schafften die Nominierung zur Teilnahme an der Bundeskadernominierung für 2020.
H.-J. Dörrer