Die Residenzler gewinnen Turnier in Lemgo und die Herzen mancher Zuschauer
Flüchtlinge im Sport: Detmolder Geflüchteten-Fußballer erringen erneut den großen Henkelpott
Der Sportverband Detmold organisiert seit zwei Jahren eine Hobby-Fußballtruppe, die sich aus geflüchteten jungen Männern verschiedener Nationen zusammensetzt und in diversen Detmolder Unterkünften wohnt. Im vergangenen Jahr konnte die Mannschaft, die unter dem Namen „die Residenzler“ auftritt, erstmals ein großes Turnier in Lemgo gewinnen. Der errungene Wanderpokal war eine Zeit lang in einer Vitrine des Touristikbüros der Stadt Detmold zu bewundern, musste aber als „wandernder Pokal“ vor einiger Zeit an den Veranstalter zurück gegeben werden.
Nunmehr kehrt er an den Ort der Ausstellung zurück, denn die Geflüchteten-Mannschaft konnte das Turnier der Stiftung Eben-Ezer erneut gewinnen. Dabei standen die Vorzeichen hierfür zunächst nicht so gut: Von der alten Truppe waren Einige nicht mehr dabei, da sie aufgrund ihres Status nicht mehr in Detmold sind oder in anderen Kommunen wohnen. Neue mussten erst mit der geänderten Lebensweise in Deutschland klar kommen. Auch im Turnier hatten sie einen holprigen Start, aber Norbert Distelrath und Norbert von Dahlen als Trainer wussten die sensiblen Jungs richtig einzustellen und zu motivieren. Da das Treffen der zehn teilnehmenden Mannschaften zuvorderst vom Fairnessgedanken geprägt war, machten die Jungs auch hier eine gute Figur, was von den zahlreichen Zuschauern gebührend honoriert wurde.
Nachdem die Gruppenphase überstanden war, wurde der VfL Lüerdissen im Halbfinale mit 3:0 bezwungen; das Finale gegen die Hobbykicker Entrup konnte nach spannendem Verlauf mit 2 : 1 siegreich gestaltet werden.
Der Henkelpott wandert also für ein weiteres Jahr in die Residenz Detmold!
Norbert von Dahlen