Zwei Geflüchtete absolvieren Übungsleiter-C-Schein und unterstützen den Sportverband

Die neuen Übungsleiter mit den unterstützenden Personen (Foto: Ina Paulfeuerborn)

Der Sportverband Detmold e.V. erhält künftig Unterstützung in seiner Trainerriege: Zwei Geflüchtete aus Detmold absolvierten erfolgreich die Übungsleiterausbildung und können nun nicht nur Sport im Verein treiben, sondern auch selbst Sportstunden leiten.
Wie kann die Integration von Geflüchteten in den Sport gelingen? Vor dieser Frage stand Ende 2015 der Sportverband Detmold e.V. Um Geflüchtete in die Detmolder Vereine zu integrieren, beschloss der Sportverband daraufhin, entsprechende Sportprogramme anzubieten. Zusätzlich wurde in diesem Jahr nun auch die Ausbildung von Geflüchteten ermöglicht. Der Vorstandsvorsitzende des Sportverbandes Detmold e.V. Karl-Heinz Danger erklärt: „Wir erhoffen uns, dass mehr Geflüchtete an den Sportangeboten teilnehmen und eine bessere Betreuung der Geflüchteten gewährleistet werden kann.“

Initiiert wurde das Ganze durch den Kreissportbund Lippe (KSB Lippe). So nahmen sieben Geflüchtete aus Detmold an einer Grundausbildung zum Übungsleiter teil, zwei davon außerdem an einer entsprechenden Weiterbildung. „Durch die Unterstützung der Geflüchteten können wir nun ein flexibles Sportangebot ermöglichen. Wer entsprechende Bedarfe hat, kann sich gerne bei uns melden!“, so Danger. Finanziert wurde die Weiterbildung zum Teil durch die Geflüchteten selbst und durch das christliche Aktionsbündnis contact!detmold. Das Bündnis ermöglicht in Zusammenarbeit mit der Peter-Gläsel-Stiftung durch Spenden der Kirchenmitglieder und lokaler Organisationen Hilfe für Geflüchtete (Informationen unter www.contactdetmold.de). Wie Pastor Maik Berghaus von contact!detmold erklärt, will das Bündnis mit exemplarischen Projekten zeigen, wie wichtig eine nachhaltige Unterstützung der Geflüchteten ist. „Projekte wie dieses sind ein gutes Beispiel dafür, wie Geflüchtete aus der Rolle der Empfänger heraustreten und etwas an die Gesellschaft zurückgeben können“, so Berghaus.
Tareq Ajory ist einer der neuen Übungsleiter. Er lebt seit zwei Jahren in Deutschland und kommt aus Syrien, wo er eine Ausbildung zum Juristen abgeschlossen hat. Ajory beschreibt die Weiterbildung näher: „Die Ausbildung hat über zehn Tage stattgefunden. Wir haben zum Beispiel gelernt, wie wir eine Sportstunde aufbauen und wie wir mit Kindern arbeiten können.“ Abdullatef Hasan, der zweite neue Übungsleiter, kann sein neu erworbenes Wissen bereits jetzt anwenden: Einmal pro Woche macht er in einer Offenen Ganztagsschule mit den dritten und vierten Klassen Sport und freut sich, zukünftig die Arbeit der Detmolder Vereine unterstützen zu können.

Amelie Bicker

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