„Teilhabe par excellence“: Detmold wird bundesweiter Vorreiter
Detmold nimmt in Sachen „Sport inklusiv“ im kommenden Jahr eine Vorreiterrolle ein. Als erste Stadt bundesweit wird sie in Kooperation mit Dachverbänden des Sports Qualifizierungen von Menschen mit Beeinträchtigungen anbieten, um deren Selbstwirksamkeit zu fördern und sie möglichst für ein ehrenamtliches Engagement mit Verantwortungsübernahme in den Sportvereinen zu befähigen. „Das ist Teilhabe par excellence“, freut sich Uli Dubbert, der bei der Stadt Detmold für die Sportentwicklungsplanung verantwortlich ist.
„Sport für alle“ – das ist ein erklärtes Ziel der Sportentwicklungsplanung in Detmold. Damit sind nicht nur sportliche Programme für Menschen aller Altersstufen gemeint, sondern es geht auch um Inklusion. Das heißt: Sportangebote für Menschen mit psychischen und physischen Beeinträchtigungen werden in Zusammenarbeit mit den örtlichen Sportvereinen in Zukunft noch weiter ausgebaut. Das muss gut vorbereitet, geplant und langfristig auch begleitet werden – und das kostet natürlich Geld. 200.000 Euro für das Projekt „Sport inklusiv“ erhält die Stadt dafür aus dem Fördertopf der LWL-Sozialstiftung gGmbH, die Gelder für innovative Projekte für mehr Inklusion und Teilhabe bereitstellt. Damit werden neue Qualifizierungen ermöglicht – und das Sportangebot in Detmold noch inklusiver. Langfristig sollen die Projekterfahrungen und guten Beispiele geteilt werden und
Nachahmer in anderen Regionen finden.
Das Projekt „Sport inklusiv“ startet im März kommenden Jahres und läuft bis Dezember 2025. In einem ersten Schritt starten die Verantwortlichen zunächst damit, die Angebots- und Nachfragesituation zu klären: Welche Sportvereine machen bereits inklusive Angebote? Wie werden sie genutzt? Wie groß ist der Bedarf darüber hinaus? Nicht zuletzt wird bei dieser Bestandsaufnahme auch ermittelt, wie barrierefrei die Detmolder
Sportstätten sind. Hand in Hand mit den Anbietern sportlicher Angebote, darunter natürlich die zahlreichen Sportvereine, soll dann das inklusive Angebot kontinuierlich erweitert werden. Dazu gehört es auch, Übungsleiter weiter zu qualifizieren, um sie auf den professionellen Umgang mit Menschen mit Beeinträchtigungen bestens vorzubereiten. Uli Dubbert: „Unter anderem geht es darum, noch einfühlsamer auf Teilnehmer einzugehen und gemeinsam neue Bewegungsangebote zu entwickeln, die zum Beispiel mit weniger Regeln als klassische, sportartspezifische Angebote auskommen.“ Und schließlich, so wünscht es sich der Sportentwicklungsplaner, haben möglichst viele Menschen mit Beeinträchtigungen hoffentlich großes Interesse daran, die neue Fortbildungsmöglichkeit zu nutzen, um künftig im eigenen sportlichen Team Verantwortung zu übernehmen: „Für die Persönlichkeitsentwicklung ist das ein ganz großer Schritt nach vorn“, prognostiziert Uli Dubbert.